43 - Straßenbahnanbindung Heiligkreuzareal

Erstellt von dmeyer am 26. April 2023 - 21:10 Uhr.

Gedanken als Anwohner der Straße An der Goldgrube zur geplanten Anbindung des Heiligkreuzareals durch eine Straßenbahnlinie.
Es heißt, Gaustraße und Pariser Tor sollen nicht noch mehr belastet werden. Dann also eine Straßenbahnlinie über Linsenberg an der Uniklinik vorbei? Der Linsenberg ist eine 2-spurige Einbahnstraße mit Baumbestand (!). Wo würde denn die Strecke zurückgeführt werden Richtung Bahnhof? Über Fichteplatz und Römerlager wie derzeit der Bus fährt?
In Richtung Heiligkreuzviertel bliebe dann in Verlängerung die Streckenführung über die Goldgrube?
Zur Zeit gibt es dort eine Autofahrspur in jede Richtung, auf den Fahrbahnen seitlich noch je eine Spur für Radfahrer, da der ursprüngliche Radweg nicht mehr verkehrssicher benutzbar ist. Außerdem darf zumindest teilweise am Straßenrand auf beiden Seiten geparkt werden, teils im Anwohnerparken, was werktags gerne von Berufstätigen mit auswärtigen Kennzeichen missbraucht wird, von denen vermutlich keiner auf die Straßenbahn wechseln wird. Da soll dann noch Platz sein für je eine Schienentrasse?
Dazu gibt es auf dem Abschnitt zwischen Ebersheimer Weg und Hechtsheimer Straße einen alleenartigen Baumbestand. Wie läßt sich der in Einklang bringen mit Oberleitungen?
Kann eine Straßenbahn eigentlich im rechten Winkel abbiegen, wie es an der Kreuzung Goldgrube in die Hechtsheimer Straße nötig wäre?
Es heißt, eine Straßenbahn transportiere mehr Fahrgäste als ein Bus. Wird dann durch diese neue Linie irgendeine vorhandene Buslinie überflüssig? Diese Strecke kann weder die Linie 62 noch die Linie 76 ersetzen, die beide die Goldgrube befahren, und vermutlich auch nicht Schulbusse, die zusätzlich verkehren. Also noch mehr Lärm für die Oberstadt, die schon den Fluglärm aushalten muß.
Vermehrten Autoverkehr kann man bereits schon seit einigen Jahren beobachten und das Heiligkreuzareal ist noch längst nicht fertig bebaut und bewohnt. Quasi täglich staut sich der Verkehr in den Stoßzeiten an der Goldgrube mal in die eine, mal in die andere Richtung. Oft ist eine Verkehrsstörung auf dem Autobahnring oder im Hechtsheimer Tunnel schuld und PKW wie LKW nutzen die Strecke als Umleitung. Bei den engen Straßenverhältnissen kommt dann auch keine Tram schneller durch. Für die meisten dieser Verkehrsteilnehmer ist sie sowieso keine Alternative, die wollen auf die Autobahn.
Trotz hoher Kosten befahren immer noch so viele PKW die Straßen. Ich persönlich bezweifele, daß eine neue Straßenbahnlinie ausreichend viele Menschen dazu bewegen wird, auf ihren PKW zu verzichten und die Tram zu nutzen.

Thema: An welchen Orten sollte aus Ihrer Sicht besonders Rücksicht genommen werden und warum?
Status: Nicht beantwortet
Kommentare: 6
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Kommentare

keine Straßenbahn durch "An der Goldgrube"
Erstellt von mz-alex am 27. April 2023 - 13:51

Die Anwohner "An der Goldgrube" sind durch Fluglärm bereits an der Grenze der Belastbarkeit. Wenn jetzt noch eine Straßenbahn mit Lärm und Erschütterungen das ganze Jahr (wahrscheinlich eng getaktet) durchfährt, kann man gar nicht mehr schlafen und die Gesundheit wird geschädigt. Da die Bahn sicher aus Platzgründen kein eigenes Gleisbett haben wird, ist ein Rückstau des laufenden Autoverkehrs mit zusätzlichen Lärm und Abgasen vorprogrammiert.

Ich wohne in der Pariser…
Erstellt von Christoph Sohn am 4. Mai 2023 - 21:37

Ich wohne in der Pariser Straße, hier gibt es Straßenbahn und Autos (sogar zweispurig) und der Lärm der Straßenbahn ist das geringere Problem. Ob es zu mehr Stau kommt, ist fraglich, schließlich reagieren Verkehrsteilnehmer letztlich auf den dadurch entstehenden Zeitverlust, weswegen umgekehrt durch die Verbreiterung von Straßen ja auch noch nie Stau verhindert wurde. ("Wer Straßen sät, wird Verkehr ernten", sagen die Stadplaner:innen - und das gilt auch umgekehrt)
Nach meiner Erfahrung als Anwohner einer vielbefahrenen Straße ist der Verkehrslärm bei Rückstau der geringeren Geschwindigkeit wegen sogar geringer und der Unterschied dürfte mit zunehmender Elektrifizierung der Autos zunehmen.

Vorrang für den ÖPNV
Erstellt von Daniel Meisner am 2. Mai 2023 - 7:55

Ich denke, dass wir nicht umhin kommen, den ÖPNV im Mainzer Stadtgebiet wieder sukzessive dem MIV vorzuziehen. Das bedeutet Wegfall von Fahrspuren, Parkplätzen und anderen, durch den MIV blockierte Bereiche des täglichen Lebens. Dann wird plötzlich sehr viel Platz für z.B. eine Straßenbahn frei. Wir sollten aufhören immer alles um den MIV herumplanen zu wollen, ohne diesen nennenswert in seine Schranken zu weisen und dabei sogar in Betracht zu ziehen, eine Straßenbahntrasse durch die wenigen grünen Naherholungsgebiete unserer Stadt zu führen (Grüngürtel, Kleingartenanlagen).

Dem ist zuzustimmen! Auch…
Erstellt von KaiserDrusus am 7. Mai 2023 - 8:55

Dem ist zuzustimmen!
Auch wenn im Einzelfall, sollten keine Alternativen bestehen, Kleingärten kein Tabutema sein sollten. Aber in diesem Fall gibt es mit der Goldgrube und der Hechtsheimer Straße ja tatsächlich gut geeignete Alternativrouten.

Strassenbahn für ÖPNV durch Naherholungsgebiete u. Kleingärten??
Erstellt von mz-alex am 12. Mai 2023 - 11:50

s. Punkt 48 Kommentar / hier wird noch von Absurdität gesprochen..und jetzt Vorrang für ÖPNV..?? Zitat: "Meiner Auffassung nach kann man bei genauerer Betrachtung der geplanten Streckenführung bei Google Maps sehr gut erkennen, dass in etwa 50 Kleingärten dem Straßenbahnausbau zum Opfer fielen. Dieser ganze Bereich dient für hunderte Kleingärtnerinnen und Kleingärtner aber auch für umliegende Wohnviertel zur Naherholung und der Stadt Mainz als Quelle für saubere und kühle Luft. Eine Straßenbahn hierdurch zu führen wäre an Absurdität nicht zu überbieten...".
Es gibt doch die alternative Streckenführung über die Emy-Röder Str. ....da werden die Kleingärten nicht zerstört...

Absurd wäre es, eine grüne …
Erstellt von Daniel Meisner am 15. Mai 2023 - 8:19

Absurd wäre es, eine grüne (im Sinne von nachhaltig, effizient und zukunftsfähig) Verkehrstechnologie wie eine Straßenbahn, die dazu dienen soll, die Lärmbelästigung, den Stau und die Luftverschmutzung durch die sehr ineffizienten Autos (im schnitt wird ein Auto von 1,2 Personen gefahren) zu verringern, durch die wenigen Grünflächen (z.B. Kleingartenanlagen) fahren zu lassen und damit den beschriebenen MIV zu verschonen. Also: Vorrang für den ÖPNV auf bestehenden Straßen, die bisher durch den MIV blockiert werden.
Übrigens: Ein PKW steht im Schnitt 96% der Zeit einfach nur sinnlos im Weg herum (Stichwort Platzverbrauch durch Parkplätze).

https://www.alternativ-mobil.info/news-aktuelles/nachricht/96-prozent-der-zeit-wird-das-auto-gar-nicht-genutzt