10 - Rheinallee schlechteste Variante
Ein Streckenverlauf über die Rheinallee hätte deutlich weniger potentielle Fahrgäste im Einzugsgebiet, da der Rhein sehr nahe ist. Außerdem wäre der Einfluss auf den Individualverkehr auf der hochfrequentierten Rheinachse sehr groß. Entsprechend umgekehrt ist der Einfluss von Staus auf die Straßenbahn sehr hoch, da hier mit Sicherheit dem Individualverkehr keine Spur weggenommen werden kann. Die in der Auftaktveranstaltung bereits angesprochenen Reisezeiten aus Richtung Gonsenheim/Finthen sprechen ebenfalls gegen diese Variante.
Antwort der Mainzer Mobilität
Vielen Dank für Ihre Einschätzung. Wir werden diese gerne bei der weiteren Planung mit einbeziehen.
Beteiligung abgeschlossen!
Kommentare
Vorteile der Rheinallee
Ich denke die Variante 3 (über die Rheinallee) bietet auch einige Vorteile, sodass ich nicht pauschal sagen würde das dies die schlechteste Variante ist:
1) Auf der Rheinallee könnte die Straßenbahn vermutlich mit größerer Geschwindigkeit fahren, da sie nicht so sehr auf Fußgänger:innen und Radfahrende Rücksicht nehmen muss - das macht die Straßenbahn als Verkehrsmittel attraktiver
2) Die Straßenbahn könnte weiter von den Hausfronten entfernt fahren - dies bietet Vorteile im Hinblick auf Lärm- und Brandschutz
3) Das Zollhafengebiet mit 1400 Wohnungen und 4000 Arbeitsplätzen wäre gut und nachhaltig angebunden
Im Hinblick auf Variante 1 (Hindenburgstraße) ergibt es zusätzlich den großen Vorteil, dass hier vermutlich keine/weniger Bäume gefällt werden müssten und die Hindenburgstraße ihre aktuelle Funktion als 'Grünstreifen' & Fahrradachse behalten könnte (oder man diese sogar noch ausbauen könnte).
Rheinallee ist eine gute Variante
Die Rheinallee ist eine gute Variante da hier genug Platz vorhanden ist und gleichzeitig ein echtes Zusatzangebot geschaffen wird. Im Verhältnis zu den anderen Varianten sind auch die Beeinträchtigungen der Grünflächen und der Geh-und Radinfrastruktur am geringsten.
Stauanfälligkeit
Was will ich mit einer Straßenbahn, die in der Rush Hour zusammen mit allen anderen im Stau steht und nicht voran kommt? Diesen Faktor darf man nicht außer acht lassen und er hat meiner Meinung nach großes Gewicht. Es reduziert massiv die Attraktivität der Anbindung. Jeder der hier schreibt, die Rheinallee sei eine gute Variante, ist noch nie zur Spitzenzeit mit dem Auto über die Rheinallee gefahren.
Warum sollte eine…
Warum sollte eine Straßenbahn mit einer eigenen, von der Autofahrbahn unabhängigen Trasse, und genau dafür bietet sich ausschließlich die Rheinallee an, von eventuellen Staus auf den Autofahrbahnen betroffen sein?
Die Tram fährt i.d.R. auch im dichtesten Verkehr am Stau vorbei.
Downs-Thomson-Paradoxon
Ich halte die Variante Rheinallee für die vorteilhafteste, gerade weil hier genügend Platz für eine exklusive Trasse wäre.
Der MIV ist bezüglich Platzgebrauch und Energieverbrauch die ineffizienteste Verkehrsart in Städten. Wollen wir also die Mobilität verbessern, so muss der Verkehr vom MIV auf den Umweltverbund verlagert werden und die Straßenbahnen sind aufgrund ihrer hohen Kapazität optimal.
Es muss dabei unbedingt sicher gestellt werden, dass die Straßenbahnen nicht im Stau stehen, gerade auf der neuen Route braucht es also eine vom MIV getrennte Trasse.
Und entgegen aller hier geäußerten Befürchtungen ist das auch für die Menschen besser, die mit dem Auto unterwegs sind. Weil all die Menschen, die in der Straßenbahn sitzen sonst mit ihrem eigenen Auto unterwegs wären und es mehr Stau gäbe als ohne Straßenbahn. Das nennt sich Downs-Thomson-Paradoxon und ist recht gut erforscht.
Gibt dazu auch ein sehr schönes Video: https://www.youtube.com/watch?v=RQY6WGOoYis