72 - Für das Gebiet Hindenburgstrasse/Wallaustrasse kein Zugewinn
Bei einem Streckenverlauf durch die Hindenburgstrasse würde kaum zusätzliches Fahrgastaufkommen generiert. Die Busse sind selten überlastet oder hochfrequentiert, nach 18 Uhr steigen nur wenige Fahrgäste zu und Sitzplätze sind meist, auch schon vor der Pandemie vorhanden. Die Nachteile wie Verlust von fahrradfreundlichen Strassen und Zunahme an Lärm und Erschütterungen, die sich über mehrere dicht besiedelte Strassenzüge ziehen werden überwiegen deutlich. Vom Verlust der Allee mit ihren Vögeln, Fledermäussen und kühlenden Plätzen im Sommer ganz zu schweigen.
Warum sollte eine neue Linie nicht über die Rheinallee bzw. auch Rheinstrasse fahren? Hier würden gleich vier Schulen angefahren, das Landesamt für sozialpädagogische Fortbildung, die Stadtwerke und vor allem auch der vordere Zollhafen. Hier entstehen weiter zahlreiche Arbeitsplätze, Geschäfte (BoConcept, Rewe, Allnatura, Badausstatter… )und Gastronomie. Zudem könnte die Kunsthalle mit einer Tram hervorragend an alle anderen Museen angebunden werden. Auch die neu entstehenden Hotels hätten eine direkte Anbindung an die Altstadt
All diese Bereiche werden durch eine Streckenführung mitten durch die Neustadt nicht bedient und dann auch in Zukunft durch den Individualverkehr angefahren.
Eine Tram über die Rheinallee könnte den Autoverkehr und auch den Abkürzungsverkehr von der Schiersteinerbrücke drastisch reduzieren und die Luftqualität weiter verbessern.
Das Fahrgastaufkommen wäre sicherlich bei der Variante Rheinallee deutlich höher und würde die Tram rentabel machen, alle anderen Varianten würden lediglich bereits überzeugte ÖPNV-Nutzer ansprechen.
Antwort der Mainzer Mobilität
Vielen Dank für Ihre Gedanken zum Projekt.
Der genaue Verlauf der Strecke steht, wie Sie wissen, noch nicht fest. Wir nehmen Ihre Beiträge gerne auf, um Sie bei der Bewertung der verschiedenen Variantenideen einzubeziehen.
Beteiligung abgeschlossen!
Kommentare
Hindenburgstraße oder Rheinalle?
Ich bin nicht mehr der Jüngste und erinnere mich noch gut, wie in den 50er und 60er Jahren schon einmal eine Straßenbahn über Rheinallee und Kaiserstraße zum Hauptbahnhof fuhr. Sie war zumindest auf der Rheinallee eine der am wenigsten nachgefragten Linien und rumpelte dort oft fast leer über das Pflaster. Die Wohnverhältnisse waren zumindest zwischen Goethestraße und Kaisertor kaum anders als heute, und ich bezweifle, dass die überwiegend recht wohlhabenden Bewohner der Neubauten am Zollhafen und Hotelgäste ein großes Plus an Fahrgästen bedeuten. Aber der Zollhafen ist ja ohnehin schon an das Tramnetz angeschlossen, und wer dort einsteigt, dem dürfte es egal sein, ob er über die Rheinallee, die Wallaustraße oder die Hindenburgstraße ins Zentrum gelangt. Das Einzugsgebiet der beiden zuletzt genannten Strecken ist jedoch sehr viel dichter besiedelt und verspricht daher ein wesentlich höheres Fahrgastaufkommen.