159 - Es braucht keine neuen Straßenbahnlinien, sondern andere Änderungen

Erstellt von Mr. Spock am 10. April 2022 - 18:51 Uhr.

Sehr geehrte Damen und Herren,

warum setzt man nicht statt neuer Straßenbahnlinien Elektrobusse ein ? Die sind auch Umwelt- und Klimafreundlich und sie könnten bei einem Unfall ausweichen, was die Straßenbahn nicht kann. Ein E-Bus könnte auch durch die Wallaustrasse fahren, trotz höhen unterschiede. Die Sperre in der Mitte kann man ja aufheben. Früher in meiner Kindheit gab´s die auch nicht.

Ferner sollte man jetzt im Sommer eine zweite Linie nach Weisenau einsetzen. Die 62 ist jedes mal überfüllt, wegen dem Volkspark
( Corona ). Früher sind ja auch zwei Linien hingefahren ( Linie 63 ). Die beiden Linien könnten z.b. im 10 Min. Takt fahren und die 61 ist doch frei. Am Höfchen regen sich jedes mal, wenn ich da warte, die Leute auf, weil nur ein Bus ( 62 ) zur Uni Klinik fährt. Früher waren es wenigstens zwei ( 63 ).

Außerdem kann ich nicht verstehen, wieso wir jetzt zwei 80iger und eine 79 haben !? Die schon vorhandene Linie 61 hätte doch die Strecke von 80 oder 81 fahren können. Warum setzt man nicht die Linien der Reihenfolge nach fort ? Es gibt keine 61 mehr, keine 72, 73 und 77, aber zwei 80iger. Ich finde die Reihenfolge nicht logisch.

Mit freundlichen Grüßen

Antwort der Mainzer Mobilität

Vielen Dank für Ihren Beitrag und Ihre Fragen.
Busse mit E- oder Wasserstoffantrieb sind zwar im Vergleich zu Straßenbahnen ökologisch betrachtet ähnlich gut aufgestellt, Straßenbahnen können jedoch erheblich mehr Fahrgäste transportieren als Busse. Ein weiterer Vorteil ist: Mit der Straßenbahn stehen Sie viel weniger im Stau.
Davon ganz abgesehen sind die Möglichkeiten für den Einsatz im Mainzer ÖPNV-Netz bereits erschöpft. Mehr Busse würden sich gegenseitig „im Weg stehen“. Das liegt auch daran, dass eine Busspur breiter ist als eine Gleistrasse – und so mehr Raum in der Stadt einnimmt.
Verglichen mit Bussen, sind Straßenbahnen zwar teurer in der Anschaffung – sie haben aber eine längere Lebensdauer und können modernisiert werden. Das gilt auch für die Infrastruktur, die geschaffen werden muss: Das Schienensystem ist langlebiger als die Straße. Verbunden mit der Tatsache, dass Straßenbahnen – bezogen auf die Fahrgastzahlen – zwei bis drei Busse ersetzen, sind sie rein betriebswirtschaftlich bereits die lohnendere Investition.

Die Taktung bzw. die Anzahl von Fahrten je Stunde werden durch den Nahverkehrsplan der Stadt Mainz geregelt. An diesem haben wir als Mainzer Mobilität unser Angebot auszurichten. Die Stadt Mainz gibt uns zudem durch den öffentlichen Dienstleistungsauftrag die Linienführungen vor. An Wochenenden und in den Schwachverkehrszeiten hat die Bedienhäufigkeit der Göttelmannstraße nicht verändert. Vor der Liniennetzumstellung fuhren dort die 62 und die 63 mit je 2 Fahrten/Stunde (=4 Fahrten/ Stunde). Jetzt fährt dort die 62 mit 4 Fahrten die Stunde. Dadurch ist das Liniennetz aufgeräumter und einfacher für die Kunden nachzuvollziehen, als wenn wie bei der 63 bestimmte Ziele nur alle 60min werden und bei Taktwechseln teils noch größere Bedienlücken entstehen.

Die Linie 61 wird aus mehreren Gründen umbenannt:
Schon heute hat die Linie 61 mit jeder zweiten Fahrt unterschiedliche Endhaltestellen in Laubenheim. Daher gibt es dort schon heute Wünsche, die Fahrten klarer zu kennzeichnen. Die Linie 80 fährt künftig in Laubenheim einheitlich zum Riedweg, die Linie 81 zur Hans-Zöller-Straße.
Mit der Verlängerung nahezu jeder zweiten Fahrt nach Budenheim (– Ingelheim) entsteht dieselbe Situation, wie sie heute in Laubenheim ist, auch für Budenheim. Mit der Umnummerierung kann klarer gekennzeichnet werden, welche der beiden Linien regelmäßig nach Budenheim fährt (Linie 80) und welche bereits immer in Mombach endet (Linie 81).
Die Umbenennung der Linie 61 in 80 und 81 soll also sowohl für Laubenheim, als auch für Budenheim, zu einer besseren Übersichtlichkeit führen.

Variante: Übergeordnet
Thema: Streckenverlauf und Haltestellen
Status: Beantwortet
Kommentare: 2
Neutral: 0
Nein: 2
Ja: 2

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Kommentare

Busse
Erstellt von Unwiederruflich am 11. April 2022 - 12:09

Bin der gleichen Ansicht. Allmählich reicht es mit der Straßenbahn als Allheilmittel. Schnellbus-Verbindungen mit wenigen zentralen Haltepunkten erfüllen den Zweck genauso und belasten den Etat der Stadt, den wir alle finanzieren bei weitem nicht so stark!

Ich bin eigentlich komplett…
Erstellt von Carsten am 11. April 2022 - 13:07

Ich bin eigentlich komplett Pro Straßenbahn, aber ich trotzdem stellt sich natürlich die Frage, ob man für den Preis eines Innenstadtrings nicht auch die komplette Busflotte auf unweltfreundliche Busse umrüsten/austauschen könnte. Die zuletzt angeschafften Busse sind auch größer, als die bisherigen.

Busse mit „Premium“-Features wie Klimaanlage können auch sehr angenehm sein, besonders wenn der Innenraum gut ausgebaut ist (wenn es nicht so eng ist und die Decken so hoch wie möglich sind). Hamburg hat hier teils sehr gute Einsatzmöglichkeiten gezeigt. Ich denke, dass es auch in Wiesbaden daran gescheitert ist, die Straßenbahn einzuführen (Verhältnis zwischen Aufwand und Nutzen im Vergleich zu Bussen und eigenen Trassen). Womöglich kommt man mit eigenen Bus-Trassen im Innenstadtbereich und top ausgestatteten, umweltfreundlichen Bussen deutlich weiter. Ein Innenstadtring könnte also auch in Form einer abgesperrten Bus-Trasse existieren, die sonst für die Tram gebaut würde.