06.03.2023

Binger Straße: Planungsunterlagen eingereicht

Beim Ausbau des Mainzer Straßenbahnnetzes ist ein wichtiger Meilenstein erreicht. Am Montag, 6.3.2023, hat die Mainzer Mobilität bei der zuständigen Genehmigungsbehörde, dem Landesbetrieb Mobilität (LBM) in Speyer, die umfangreichen Planungsunterlagen für das so genannte Teilprojekt 1 „Binger Straße“ eingereicht. MVG-Geschäftsführer Jochen Erlhof und MVG-Geschäftsführerin Berit Schmitz, Bürgermeister Günter Beck und die Mainzer Verkehrsdezernentin Janina Steinkrüger sowie der Vorstandsvorsitzende der Mainzer Stadtwerke AG, Daniel Gahr, erläuterten anschließend den Medien den Stand der Planungen und das weitere Vorgehen zur neuen Gleistrasse zwischen Alicebrücke und Münsterplatz.

„Die Straßenbahn ist das stadtverträgliche und emissionsfreie Verkehrsmittel und mit ihrem urbanen Charakter das alltagstaugliche Fortbewegungsmittel für die Jetzt-Zeit und in Zukunft“, betont Bürgermeister Beck. Straßenbahnen verfügen über höhere Kapazitäten und sind für viele Fahrgäste attraktiver als der Bus. „Durch den Lückenschluss in der Binger Straße können wir an den Erfolg der Mainzelbahn anknüpfen und die Stärken des ÖPNV in Mainz optimieren“, so Beck weiter.

„Wir zeigen damit auch, dass wir die Verkehrswende in Mainz in großen Schritten vorantreiben“, freut sich Verkehrsdezernentin Janina Steinkrüger. „Der Ausbau des Straßenbahnnetzes bringt zudem weitere Effekte im Sinne der Förderung des Umweltverbundes mit sich.“

Mit dem Ausbauprojekt „Binger Straße“ soll eine zweispurige zusätzliche Straßenbahnverbindung vom Alicenplatz bis zum Münsterplatz durch die Binger Straße entstehen. Die Strecke ist zwar nur etwa 300 Meter lang. Aus Sicht der Mainzer Mobilität und der Stadt Mainz sprechen aber eine Reihe von Gründen für dieses wichtige Ausbauprojekt: „Zum einen soll der Hauptbahnhof als ÖPNV-Knoten nachhaltig entlastet werden. Und zugleich schaffen wir mit der neuen Trasse die Voraussetzung für die weiteren Straßenbahn-Ausbauprojekte“, verdeutlichte Projektleiter Christian Jakobs.

Die „Binger Straße“ ist der erste Teil des Ausbauprogramms „M wie Zukunft – Meine Straßenbahnstadt“, mit dem der öffentliche Nahverkehr in den nächsten Jahren noch klimaschonender und attraktiver gestaltet werden soll. Einen entsprechenden Beschluss zum Ausbau hatte der Mainzer Stadtrat Mitte 2020 gefasst. Insgesamt drei Teilprojekte werden dafür geplant und umgesetzt – neben der „Binger Straße“ gehören auch der neue Innenstadtring vom Schillerplatz übers Höfchen in die Mainzer Neustadt sowie eine Trasse in das Heiligkreuz-Viertel dazu. Bei allen Teilprojekten können sich Anwohnerinnen und Anwohner sowie weitere Interessengruppen und Interessierte an den Planungen beteiligen. Dabei startete der umfangreiche Beteiligungsprozess für den Innenstadtring im vergangenen Jahr, für das Heiligkreuzviertel beginnt er Ende März. 

In der Binger Straße gab es die ersten Workshops mit Bürgerinnen und Bürgern bereits im Sommer 2021. Ziel der Beteiligung war es, dass betroffene Interessensgruppen wie etwa Anwohnerinnen und Anwohner, Eigentümerinnen und Eigentümer, Gewerbetreibende und Vertreterinnen und Vertreter der Politik zusammenkommen, über die Neugestaltung der Binger Straße diskutieren und somit frühzeitig informiert und beteiligt sind. Die Feedbacks aus diesen Beteiligungsrunden, die eingebrachten Anregungen und Wünsche sind in den Planungsprozess eingeflossen.

Die jetzt bei der zuständigen Genehmigungsbehörde eingereichten Planungsunterlagen umfassen zahlreiche Planunterlagen zu den geplanten Verkehrsanlagen, Gutachten und Stellungnahmen, u.a. zum Schallschutz, Brandschutz und Naturschutz. Vorgesehen ist in der Binger Straße zwischen der Alicebrücke und dem Münsterplatz unter anderem eine zweigleisige Bahntrasse mit Anschluss an das bestehende Straßenbahnsystem. Die neue Haltestelle „Binger Straße/ Münsterplatz“ zwischen Hintere Bleiche und Münsterplatz ermöglicht schnelle und barrierefreie Umsteigebeziehungen.

Vom Münsterplatz kommend wird es künftig einen Fahrstreifen in Richtung Alicenplatz geben, der im Bereich der Hintere Bleiche auf zwei Fahrstreifen aufgeweitet wird. Ebenso ist es vom Alicenplatz kommend in Richtung Münsterplatz, auch hier wird im Bereich der Hintere Bleiche von einem auf zwei Fahrstreifen aufgeweitet, damit der Verkehrsfluss in die Knotenpunkte gewährleistet werden kann. In beiden Richtungen wird eine der beiden Spuren von der Straßenbahn mitbenutzt. Auf beiden Seiten der Binger Straße sind künftig großzügig angelegten separate Geh- und Radwege geplant, die Parkplätze dort sollen wegfallen.

Einen Eindruck, wie es in der Binger Straße nach dem Ausbau aussehen könnte, geben diese beiden von der Mainzer Mobilität in Auftrag gegebenen Zeichnungen.

Wie lange die Prüfung der heute eingereichten Unterlagen durch die Planfeststellungsbehörde LBM Speyer dauert, lässt sich nicht abschätzen. Die Mainzer Mobilität hofft auf einen Planfeststellungsbeschluss Ende 2023. Läuft alles glatt, könnte 2024 Baustart in der Binger Straße sein; Ende 2025 wäre dann die Inbetriebnahme der neuen Straßenbahnstrecke.

M wie Zukunft Mainzer Mobilitaet Foto vom Pressetermin zur Einreichung der Planfeststellungsunterlagen

v.l.n.r.: Günter Beck (Bürgermeister), Janina Steinkrüger (Verkehrsdezernentin), Berit Schmitz (MVG-Geschäftsführerin), Christian Jakobs (Projektleiter), Jochen Erlhof (MVG-Geschäftsführer), Daniela Gahr (Stadtwerke-Vorstandsvorsitzender)