Pläne und Streckenentwürfe
Teilprojekt 2 - Innenstadtring
Wo genau die neue Straßenbahnstrecke verlaufen wird, steht zum aktuellen Zeitpunkt nicht fest. Darüber entscheidet endgültig der Stadtrat, auf der Basis aller Erkenntnisse aus dem umfangreichen Planungsprozess einschließlich der Ergebnisse der Bürgerbeteiligung.
Für die ersten Planungen wurden in dem vorgegebenen Untersuchungskorridor „Innenstadtring“ aus dem Stadtratsbeschluss vom 3. Juni 2020 technisch umsetzbare Streckenabschnitte identifiziert.
Im Flächennutzungsplan (FNP) aus dem Jahr 2000 wurden bereits Verkehrsachsen beschrieben. Für den Bereich der Altstadt hat der Stadtrat diese mit dem Beschluss für den Straßenbahnausbau im Jahr 2020 genau so übernommen. Im Bereich der Neustadt wurde die bisherige Trasse jedoch nochmals überdacht und ein Untersuchungskorridor gebildet, in dem die bestmögliche Streckenführung unter Beteiligung der Öffentlichkeit erarbeitet werden soll.
Diese Streckenabschnitte wurden dann in aktuell drei verschiedene Variantenideen aneinandergereiht. Dabei wurde darauf geachtet, möglichst geradlinige Verläufe bzw. Strecken mit wenigen Kurven zu erzielen, die eine hohe Erschließungswirkung, also eine hohe Erreichbarkeit von Fahrgästen (abseits vorhandener Straßenbahnlinien) bieten.
So ergaben sich die folgenden drei Variantenideen:
- Variantenidee 1: Hindenburgstraße
- Variantenidee 2: Wallaustraße
- Variantenidee 3: Rheinallee
Diese drei Variantenideen sind nicht gesetzt, sondern stellen erste Ansätze für die weitere Planung und Diskussion dar.
Bei der Weiterentwicklung von Variantenideen werden darüber hinaus noch folgende Kriterien untersucht und berücksichtigt:
- Ist der Entwurf technisch umsetzbar? Dabei spielen Straßenquerschnitt und Kurvenradien sowie die Lage bestehender Gebäude eine Rolle.
- Welche Auswirkungen hat der Entwurf auf den Verkehr? Welche Auswirkungen ergeben sich konkret für Fußgänger, Fahrradfahrer und Fahrradfahrerinnen sowie den ruhenden und fließenden KFZ-Verkehr?
- Welche Auswirkungen hätte der Entwurf auf das bestehende ÖPNV-Netz? Wie verändern sich die Fahrtzeiten und Umsteigenotwendigkeiten? Wie viele Fahrgäste können neu für den ÖPNV gewonnen werden?
- Welche Eingriffe in die städtebauliche Struktur sind notwendig? Das betrifft den Streckenbau z.B. im Hinblick auf Plätze, Frei- und Grünflächen, städtebauliche Achsen etc.?
- Wie sind die Auswirkungen auf die Umwelt? Bspw. im Hinblick auf Baumbestand, Luftqualität, Emissionen, CO2 et.
- Wie steht es um die Kosten und Förderfähigkeit?
Anwohnerbeteiligung zum Teilprojekt 2 "Innenstadtring"
Am 17. März 2022 fand die digitale Auftaktveranstaltung zu unserem Beteiligungsprozess rund um das Ausbauprojekt „Meine Straßenbahnstadt: Innenstadtring“ statt. Unten finden Sie die Aufzeichnung der Veranstaltung. Die Übertragung beginnt nach ca. 20 Sekunden. Hier können Sie den Stream mit Untertitelung abrufen
Bevor die einzelnen Themen im Herbst jedoch vertieft wurden, gab es im Juni 2022 mit dem „Themenmarkt“ einen gemeinsamen Auftakttermin. Zu dieser Kick-Off-Veranstaltung im Forstersaal des Kurfürstlichen Schlosses Mainz kamen Interessierte, Vertreterinnen und Vertreter aller Themenbereiche für einen gemeinsamen ersten Austausch mit unseren Planerinnen und Planern sowie Vertreterinnen und Vertretern der Stadt zusammen.
Zielstellung dieser Themenwerkstätten ist es, zu den bisherigen Streckenideen themenspezifische Anmerkungen und Hinweise von Interessenvertretungen, Ortsbeiräten und den Bürgerinnen und Bürgern für die weitere Planung zu erhalten - dieses Mal im persönlichen Austausch vor Ort.
Mehr Infos zum Kick-Off zu den Themenwerkstätten.
Nächste Stufe in der Bürgerbeteiligung zum geplanten Straßenbahnausbau „Innenstadtring“.
In den jeweils gut vierstündigen Workshops am 15., 16. und 17. September zu den Themen "Gastronomie und Gewerbe"," Grünflächen, Natur und Denkmalschutz", "Öffentliches Leben", "ÖPNV-Nutzende und Anwohnende", "Sicherheit und Barrierefreiheit" sowie "Verkehrsraumaufteilung" diskutierten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer mit der Mainzer Mobilität und Fachleuten der Stadtverwaltung die bisher vorliegenden Streckenideen durch die Mainzer Neustadt sowie die Altstadt, brachten ihre Anregungen zu bestimmten neuralgischen Punkten ein und formulierten am Ende gut zwei Dutzend konkrete Arbeitsaufträge für die Mainzer Mobilität.
Teilprojekt 1 - Binger Straße
Mit dem Straßenbahnausbauprojekt "Binger Straße“ entsteht eine Verbindung vom Alicenplatz bis zum Münsterplatz durch die Binger Straße. Dadurch wird der Hauptbahnhof als ÖPNV-Knoten entlastet und eine Voraussetzung für die weiteren Straßenbahnausbauprojekte geschaffen.
Für die Planung des Teilprojekts 1 "Binger Straße“ wurden in den letzten Monaten die Wünsche und Anregungen von Anwohnenden sowie anderen Interessengruppen im Rahmen einer Beteiligung erhoben und einbezogen.
Besonders berücksichtigt werden muss bei den Planungen die Verkehrsbedeutung der Binger Straße als wichtige Radverkehrsachse.
Im Zuge des Straßenbahnausbaus soll der gesamte Straßenraum samt Geh- und Radwegen sowie einiger Ver- und Entsorgungsleitungen erneuert und an den neuen Bestand rund um den Münsterplatz angepasst werden.
Zeitplan:
• Mitte 2021- April 2022: Anwohnerbeteiligung zum Straßenbahnausbau „Binger Straße“
• August 2022: Abschluss Vorplanung und Beginn Entwurfsplanung
• Vsl. Ende 2022: Beginn Planfeststellung
• Vsl. Ende 2023: Planfeststellungsbeschluss und Baubeschluss Stadtrat
• Vsl. bis Ende 2025: Inbetriebnahme der Verbindungsspange
Querschnitt – Abschluss Vorplanung (Blickrichtung HBF)
Lageplan, Stand Vorplanung
Westseite Alicenplatz – Bahnhofstraße
Lageplan – Stand Vorplanung
Ostseite Bahnhofstraße - Münsterplatz
Anwohnerbeteiligung zum Teilprojekt 1 "Binger Straße"
Mit der Anwohnerbeteiligung zum Teilprojekt 1 „Binger Straße“ startete der partizipative Dialog-Prozess für das Straßenbahnprojekt M wie Zukunft – Meine Straßenbahnstadt. Ziel der Beteiligung ist es, dass verschiedene betroffene Interessensgruppen, wie z. B. Anwohnerinnen und Anwohner, Eigentümerinnen und Eigentümer, Gewerbetreibende und Vertreterinnen und Vertreter der Politik Digital und in Präsenz zusammenkamen, über die Neugestaltung der Binger Straße diskutierten und somit frühzeitig informiert und beteiligt sind.
Feedback, eingebrachte Anregungen und Wünsche fließen in den Planungsprozess ein.
In einem ersten Workshop wurden verschiedene Straßenquerschnitte entwickelt und die unterschiedlichen Interessen ausgetauscht. Hier hatten die Workshopteilnehmer/-innen die Möglichkeit, selbst einmal in die Planung einzusteigen und erste Ideen zur Straßengestaltung zu visualisieren. Die Ergebnisse der im Workshop erstellten Streetmix-Gruppenarbeiten machten Schranken der Möglichkeiten besonders bei der Flächenaufteilung deutlich. Als übergreifendes Thema wurde die gerechte Aufteilung der Fläche für alle Verkehrsarten, insbesondere für den Radverkehr formuliert.
Ziel des zweiten Workshops war es, den Stand der Planung zu erläutern und zu
diskutieren. Um die verkehrlichen Auswirkungen und Abläufe aufzuzeigen, wurde ein Zwischenergebnis der aktuellen Planung (4- streifige Verkehrsführung) mittels einer Simulation vorgestellt, die zeigte, wie der Verkehrsfluss von PKW, Bussen, Straßenbahnen, Radfahrenden sowie Fußgängerinnen und Fußgänger reagieren würde.
Fazit war, dass der Verkehrsfluss funktionieren kann und ein reibungsloser Ablauf für alle Verkehrsarten möglich ist.
Die angeregte Diskussion zeigte einmal mehr, dass die Planungen mit großem Interesse verfolgt werden.
Ziel des dritten und letzten Workshops war es, den aktuellen Planungsstand (3- spurige Verkehrsführung) vorzustellen. Um die verkehrlichen Auswirkungen und Abläufe zu visualisieren, wurde eine Simulation des Verkehrsflusses in der Morgenspitze vorgeführt. Die Simulation zeigte Autos, Busse, Bahnen, Radfahrer- und Fußgängerinnen und Fußgänger. Herr Jakobs betont, dass eine fließende Verkehrsführung ohne größere Staus nach Stand der Planung durch Anpassung bzw. Optimierung der umliegenden Lichtsignalanlagen möglich ist. Des Weiteren ist die Verringerung des Pkw-Verkehrs durch eine verkehrsberuhigende Maßnahme im Bereich Ernst-Ludwig-Platz/ Deutschhausplatz (Herausnahme des Durchgangsverkehrs in der Achse Saarstraße/ Binger Straße – Theodor-Heuss-Brücke) erforderlich. Das Verkehrsaufkommen ist nahe der Kapazitätsgrenze. Der Simulation lagen komplexe Berechnungen des Verkehrsaufkommens in Mainz zugrunde.
Insgesamt wurde deutlich, dass die Sicherheit der Fußgängerinnen und Fußgänger eine hohe Priorität hat, aber auch der Radverkehr unterstützt werden soll.
Vorstellung des Planungsstandes und Information über die nächsten Schritte.